Durch die Untersuchung der Präferenzen von Medizinal- und Gesundheitsfachpersonen zur zukünftige Grundversorgung leistet dieses Forschungsprojekt einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Modellen der Grundversorgung sowie zu einer verbesserten Personaleinsatzplanung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Verbleib im Beruf zu fördern. In einer Online-Umfrage wurden rund 2’800 Health Professionals zu ihren Präferenzen hinsichtlich ausgewählter Merkmale zukünftiger Formen der ambulanten Gesundheitsversorgung befragt. Ein besonderer Fokus des Projektes liegt auf der Innovationsfähigkeit von Medizinal- und Gesundheitsfachpersonen, Schlüsselaspekten der interprofessionellen Zusammenarbeit und der Bereitschaft der Medizinal- und Gesundheitsfachpersonen, im beruflichen Alltag eine gesundheitsfördernde Funktion wahrzunehmen. Einbezogen wurden Hausärzte/-innen und Pädiater/- innen, Pharmazeuten:innen, Physiotherapeuten/-innen, Mitarbeitende der Pflege, darunter Advanced Practice Nurses, und medizinische Praxisassistenten/-innen. Im Rahmen des Projektes wird eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Methoden angewendet, darunter Literaturanalysen, Fokusgruppen und Experteninterviews sowie ein innovatives Conjoint-Experiment. Die Datenanalyse umfasst eine multiple Regressionsanalyse, um Unterschiede in den Präferenzen zwischen Berufsgruppen sowie bezüglich Bildungs- und demografischer Merkmale zu untersuchen. Auf Basis der Ergebnisse werden Empfehlungen an Gesundheits- und Bildungspolitiker/-innen ausgesprochen, sowohl für die Entwicklung zukünftiger Modelle der ambulanten Versorgung als auch für die entsprechenden Curricula und Bildungsrahmen im Gesundheitsbereich.
Eine vertiefende Untersuchung zu förderlichen und hemmenden Faktoren des Task Shiftings zwischen Gesundheitsfachpersonen wurde ebenfalls vor Kurzem gestartet.
Autoren
Sophie K. Brandt (Wissenschaftliche Mitarbeiterin); Stefan Essig (Projektmanager); Andreas Balthasar (Senior Projektleiter)
Institutionen
Universität Luzern; Interface